Als im Jahre 1953 in Mainz der „Bund Deutscher Karneval e.V.“ wiederbegründet wurde, waren aus der ländlichen Region des damaligen Regierungsbezirkes Aachen bereits 11 Karnevalsvereine dabei, die unsere Bundesorganisation wiederbelebten. Sie wurden, der damaligen Struktur des BDK folgend, dem „Ausschuß Aachener Karneval e.V.“ unter der Leitung seines damaligen Präsidenten Jacques Königstein zugeordnet.
Schon bald stellte sich jedoch heraus, daß die außerhalb der Stadt Aachen ansässigen Karnevalsvereine sich mit ihren Problemen im Aachener Ausschuß nicht genügend Gehör und Aufmerksamkeit verschaffen konnten. So war es nur eine Frage der Zeit, wann die inzwischen 20 BDK-Mitgliedsvereine aus den Landkreisen rund um die Stadt Aachen eine selbständige Vertretung im BDK gründen würden.
Unter der maßgeblichen Leitung von Heinz Wacker (Würselen) hatten die Karnevalsfreunde Hubert Bock (Wüselen-Bardenberg), Hans Frings (Düren), Heinrich Maassen (Alsdorf), Josef Stollenwerk (Inden), Peter Simons (Herzogenrath-Kohlscheid) und Hermann Weiler (Jülich) ausführliche und intensive Vorarbeit geleistet. In einer vorbereitenden Versammlung von 12 Karnevalsvereinen wurde am 26. Mai 1956 festgelegt, einen eigenen Regionalverband zu gründen.
Dies war dann am 30. Juni 1956 in der Stadt Alsdorf der Fall. An diesem Tag wurde von 33 anwesenden Vereinen der
„Verband der Karnevalsvereine im Regierungsbezirk Aachen“
gegründet, der auch kurz danach vom Präsidium des BDK als Regionalverband anerkannt wurde. Auf Drängen des „Ausschuß Aachener Karneval e.V.“ und auf „Bitten“ des BDK-Präsidenten Thomas Liessem erhielt der Verband im Jahre 1957 seinen heutigen Namen
„Verband der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise e.V.“.
In das erste geschäftsführende Präsidium wurden die folgenden Karnevalsfreunde gewählt:
Präsident Heinz Wacker (Würselen)
Vizepräsident Hubert Bock ( Bardenberg)
Vizepräsident Hans Frings (Düren)
Schatzmeister Josef Stollenwerk (Inden)
Geschäftsführer Peter Simons (Kohlscheid)
Kulturreferent Hermann Weiler (Jülich)
Rechtsreferent Josef Niessen (Teveren)
Schon damals wollten die Gründer die Mitgliedsvereine weitgehend in die Verbandsarbeit einbeziehen. Deshalb wurde in der Satzung ein Beirat verankert, der dem Präsidium beratend zur Seite gestellt wurde und aus Vertretern der Vereine aus den einzelnen Kreisgebieten bestand, was bis heute genau so praktiziert wird.
Der erste Beirat setzte sich wie folgt zusammen:
Aachen-Land Fred Hermanns (Alsdorf)
Heinrich Massen (Alsdorf)
Gottfried Schümmer (Bardenberg)
Leo Brendt (Bardenberg)
Jülich Ernst Mergelsberg (Linnich)
Hans Ludwig (Jülich)
Düren Jupp Heidenthal (Düren)
Paul Bezani (Düren)
Erkelenz Willi Spiertz (Kückhoven)
Hermann Kirchhoven (Kückhoven)
Karl Niessen (Erkelenz)
Geilenkirchen Kurt Schöneborn (Palenberg)
Heinrich Eschweiler (Teveren)
Heinsberg Lambert Bürschgens (Wassenberg)
Erich Beckers (Oberbruch)
Monschau Josef Schmitz (Zweifall)
Unter der rührigen und umsichtigen Leitung des Gründungspräsidenten Heinz Wacker, der dieses Amt fast 20 Jahre lang ausfüllen sollte, wuchs die Mitgliederzahl ständig an. Unter den folgenden Präsidenten entwickelten sich die Mitgliederzahlen des Verbandes wie folgt:
1995: 137 Mitgliedsvereine,
2005: 160 Mitgliedsvereine,
2007: 166 Mitgliedsvereine,
2008: 157 Mitgliedsvereine (11 Vereine aus dem Altkreis Jülich wechselten zum Regionalverband Düren),
2012: 160 Mitgliedsvereine
und im Jahr des 60jährigen Bestehens 2016 wurde die Zahl von 163 Mitgliedsvereine erreicht.
In den Anfangsjahren galt es zunächst, den Verband aufzubauen, ihm Strukturen und organisatorische Formen zu geben. Darüber hinaus wollten die Gründerväter möglichst alle karnevalstreibenden Vereine in den damaligen Kreisen Aachen-Land, Monschau, Geilenkirchen-Heinsberg, Erkelenz und Jülich in den Verband integrieren und ihn somit zu einer umfassenden Dachorganisation für die Karnevalisten im Aachener Grenzland machen. Dies, so können wir heute sagen, ist ihnen in den ersten zwei Jahrzehnten seines Bestehens durchaus gelungen. Wenn auch nicht alle Vereine zur Mitgliedschaft gewonnen werden konnten, so können wir heute schon von einer mehr als 95%igen Erfassung der Karnevalsvereine im Verbandsgebiet ausgehen.
Das Verbandsgebiet selbst hat sich in den Jahren seit seiner Gründung ebenfalls geändert, gehörte doch in den Anfangsjahren neben den oben genannten Kreisen auch der damalige Kreis Düren zu unserem Verband. Dies änderte sich jedoch bald und die Dürener Freunde schlossen sich mit den Karnevalisten in den Kreisen Euskirchen und Schleiden zu einem selbständigen Verband zusammen. Aus traditionellen und z. T. auch persönlichen Gründen wurden die Stadtkomitees der Städte Eschweiler und Stolberg jeweils als eigenständige Regionalverbände vom Bund Deutscher Karneval anerkannt. Daran hat sich bis heute nichts geändert, sodass nach der kommunalen Neugliederung der politischen Kreise im Jahr 1972 unser Verbandsgebiet sich heute auf die Altkreise Aachen (in der heutigen StädteRegion Aachen), und Jülich (Nordteil des heutigen Kreises Düren) und dem Kreis Heinsberg begrenzt.
Die freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Karnevalsfreunden aus den Nachbarverbänden hat sich allerdings in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt. So wurde z. B. Anfang 2009 eine „AREGE Karneval in der StädteRegion Aachen“ gegründet, die eine feste und kontinuierliche Zusammenarbeit der Karnevalskomitees der Städte Eschweiler und Stolberg, dem Ausschuss Aachener Karneval e. V. und dem VKAG beinhaltet.
Aber nicht nur organisatorisch wurden die Vereine zusammengeführt. Viele gemeinsame Veranstaltungen brachten die Karnevalisten unseres Verbandsgebietes zusammen. Die lokalen Eigenheiten des Brauchtums Karneval zu fördern wurden in den ersten 15 Jahren des VKAG alljährlich Lieder- und Schlagerwettbewerbe ausgetragen, die stets eine gute Resonanz fanden. Hierdurch wurden Sänger und Gruppen einem breiten Publikum über die Grenzen ihrer Heimatorte hinaus bekannt.
Später wurde aus diesem musikalischen Wettbewerb der jährliche Vorstellabend auch für Büttenredner geboren, der über viele Jahre eigenen Kräften aus dem Verbandsgebiet die Möglichkeit bot, sich den Programmverantwortlichen aller Mitgliedsvereine bekannt zu machen.
Leider wurden beide Veranstaltungen mangels interessierter Nachwuchskräfte über mehr als 10 Jahre nicht durchgeführt. Im Jahr 2004 wurde der Vorstellabend wieder eingeführt und seit 2008 auch für interessierte Bühnenkräfte von außerhalb unseres Verbandsgebietes geöffnet. Er hat seitdem den Trend zum lokalbezogenen Karneval auch in unserem Verbandsgebiet wieder deutlich verbessert. Durch die verbandsübergreifenden Teilnehmer können den Vereinen jetzt eine Vielzahl von bezahlbaren Künstlern präsentiert werden, was auch die Besucherzahlen des Vorstellabends sprunghaft ansteigen ließ.
Die Bindung zur bundesdeutschen Dachorganisation BDK war nicht zuletzt durch seine frühzeitigen und langjährigen Tätigkeiten unseres Präsidenten Heinz Wacker im Präsidium des BDK immer sehr eng und intensiv. So sind bei den älteren Karnevalisten die Fahrten zu den alle 3 Jahre stattfindenden BDK-Hauptversammlungen in den 1960er Jahren noch in guter Erinnerung. Es nahmen jeweils mehr als 100 Mitglieder unserer Vereine an 6 Haupttagungen teil, die in Stuttgart, Münster, Baden-Baden, Düsseldorf, Kiel und Freiburg durchgeführt wurden. Es waren Reisen, die die Zusammenarbeit der hiesigen Karnevalsvereine förderten und Vereins- und persönliche Freundschaften schufen, die z. T. noch heute bestehen. Kostengründe führten ab 1973 dazu, daß diese Fahrten nicht mehr durchgeführt werden konnten.
Auch wenn die vorher genannten Veranstaltungen mit der Zeit eingestellt wurden, so war von Beginn an eine Veranstaltung stets im Jahreskalender unseres Verbandes vertreten: der alljährliche Festabend aus Anlaß der Jahreshaupttagung unseres Verbandes. In jährlich wechselnden Orten unseres Verbandsgebietes wurden als Abschluß der Hauptversammlung Festabende durchgeführt, die überwiegend mit eigenen Kräften der Verbandsvereine gestaltet wurden. Allerdings mußte in den 80er Jahren festgestellt werden, daß ein zunehmender Publikumsschwund neue Überlegungen notwendig machten. So wurde dann im Jahre 1988 im Präsidium die Idee des „Elferrats- und Vorstandstreffens mit Damen“ geboren. Hierbei wurden neben eigenen Kräften aus den Mitgliedsvereinen auch Spitzenkräfte des rheinischen Karnevals von außerhalb unseres Verbandsgebietes verpflichtet. Der Erfolg gab dem Präsidium recht. Bis zum Jahr 2007 konnten jährlich steigende Zuschauerzahlen festgestellt werden.
Wurde diese Veranstaltung in den ersten 8 Jahren vom Karnevalsausschuß Hoengen e.V., Alsdorf, hervorragend ausgerichtet, fand dieses Aushängeschild des VKAG im jährlichen Wechsel in den drei Kreisen unseres Verbandsgebietes statt. Auch dies hatte sich bewährt, nach 19 Jahren wurde allerdings eine „Abnutzungstendenz“ festgestellt. Deshalb entschied sich das Verbandspräsidium im Jahr 2008 dazu, diese Veranstaltung in ein jährliches „Verbandsfest mit Empfang der Tollitäten“ um zu wandeln. Dies brachte ein geändertes Programmkonzept mit sich, was sich seitdem als richtig und erfolgreich herausgestellt hat. Diese Veranstaltung, bei der neben dem Empfang der Tollitäten mit Verleihung des Verbandsordens auch ausgezeichneten Programmbeiträge und Zeit zum Kennenlernen der Vereinsverantwortlichen untereinander bleibt, ist aus dem Jahreskalender der angeschlossenen Mitgliedsvereine nicht mehr wegzudenken.
Ein Schwerpunkt der Verbandsarbeit von Beginn an war die Förderung der Jugend, und hier insbesondere der im Karnevalstanz tätigen Kinder und Jugendlichen. Die Vereine unseres Verbandes haben dieses Anliegen gerne aufgenommen und in den zurückliegenden Jahren im bundesweiten Wettbewerb der karnevalstänzerischen Jugend viele Titel errungen. Deutsche Meister in allen Kategorien und Altersklassen zeigen den Erfolg der heute mehr als 5.000 tanzenden Kinder und Jugendliche in unserem Verbandsgebiet.
Um dieses Engagement der Vereine zu fördern und den jungen Karnevalsfreundinnen und –freunde Anreiz zum Mitmachen in unseren Karnevalsvereinen zu bieten, führte der Verband in diesem Jahr (2016) zum 29. mal Verbandsmeisterschaften in den karnevalistischen Tänzen durch. Dieses Verbandsturnier, dem insgesamt 9 – 10 regionale Qualifikationsturniere (Freundschafts- oder Stadtmeisterschaftsturniere) vorgelagert sind, erfreut sich langjährig guter Teilnehmerzahlen und bietet den Tänzerinnen und Tänzern die Möglichkeit, sich einem breiten Publikum bekannt zu machen.
Darüber hinaus hat der VKAG in diesem Jahr (2016) das 13. BDK-Qualifikationsturnier durchgeführt, zu dem alljährlich viele Vereine aus den Nord- und Westverbänden des BDK in unser Verbandsgebiet kommen. Auch dieses Turnier hat das Engagement unseres Verbandes für den karnevalistischen Tanzsport in ganz Deutschland bekannt gemacht.
Aber nicht nur die tanzende Jugend liegt unserem Verband am Herzen. Durch die jährlich stattfindenden Aus- und Weiterbildungsseminar für die Jugendleiter der Karnevalsvereine, wollen wir den Jugendlichen aus unseren Verbandsgemeinden und –städten die Möglichkeit zur ganzjährigen Betätigung auf den verschiedensten Gebieten anbieten. Natürlich liegt ein Schwerpunkt in der Arbeit mit unseren Kindern und Jugendlichen darin, sie für das Kulturgut Brauchtum Karneval zu interessieren und ihnen den Sinn und die Traditionen dieses Teils des Kulturlebens unserer Region nahezubringen.
Um diese Jugendarbeit intensiv und fachgerecht durchzuführen, wurde Anfang 2010 der Jugendbereich im VKAG in eine selbständig arbeitende Jugendorganisation, der „Grenzlandjugend im VKAG“, ausgegliedert. Als eigenständige arbeitende und sich selbst verwaltende Unterorganisation des VKAG nimmt sie die Aufgaben des früheren Jugendausschusses wahr und hat die Jugendarbeit notwendigerweise auf weitere Gebiete ausgeweitet. Neben dem Karnevalstanz ist ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit die Suche, Aus- und Weiterbildung von karnevalistischen Bühnenkräften im Bereich der Rede und Gesang. Dabei wird mit erfahrenen Künstlern zusammengearbeitet, die den jungen Kräften durch ihre Erfahrungen, aber auch durch ihre pädagogischen Fähigkeiten helfen und sie dabei unterstützen, ihre Auftritte erfolgreich zu gestalten. Dies auch in Zukunft noch zu intensivieren ist die Hauptaufgabe des Jugendvorstandes, des Verbandspräsidiums und der Vereinsverantwortlichen in unserem Verbandsgebiet.
Ein überaus wichtiges Betätigungsfeld der Karnevalisten im Aachener Grenzraum ist aufgrund der geographischen Lage unseres Verbandes natürlich die Pflege freundschaftlicher Beziehungen zu den Karnevalsfreunden in den nahegelegenen Grenzregionen der Niederlande und Belgiens. Bereits in den Anfangsjahren unseres Verbandes bestanden aufgrund persönlicher Freundschaften Verbindungen in das niederländische Limburg, speziell nach Kerkrade, dem niederländischen Teil des Rodalandes mit Herzogenrath auf deutscher Seite. Um diese grenzüberschreitende Völkerverständigung auf karnevalistischem Gebiet zu verstärken und auszubauen konnte unser Gründungspräsident Heinz Wacker im Jahre 1963 den damaligen Präsidenten des Landtages NRW, Notar Wilhelm Johnen aus Jülich, und den damaligen Präsidenten des Kerkrader Karnevalsvereins „Kerkroa Alaaf“, Jo Gerards, für eine gemeinsame Veranstaltung gewinnen; die „Internationale Grenzlandbegegnung“ war geboren.
Nachdem die erste Begegnung dieser Art noch in bescheidenem Umfang in der damals selbständigen Gemeinde Kohlscheid stattfand, folgten weitere 17 Internationale Grenzlandbegegnungen in verschiedenen Kommunen unseres Verbandsgebietes.
Bei allen Veranstaltungen konnten wir immer wieder viele Gäste auch aus den Ländern der „Närrischen Europäischen Gemeinschaft“ (Belgien, Frankreich, Niederlande, Schweiz, Österreich und Liechtenstein) im Aachener Grenzland begrüßen.
Diese, im 2 bzw. 3 und heute im 5-jährigen Turnus stattfindende Veranstaltung hat sich nicht nur zu einer Wochenendveranstaltung von hohem kulturellen Wert entwickelt, sondern auch zu vielen Vereins- und persönlichen Freundschaften über alle Grenzen hinaus geführt. Als im gesamten Bundesgebiet wohl einmalige Veranstaltung steht sie auch heute noch unter der stetigen Schirmherrschaft des jeweiligen Landtagspräsidenten NRW, was wiederum die Bedeutung dieses Festwochenendes für das Aachener Grenzland unterstreicht.
Neben diesen internationalen Veranstaltungen fanden im Jahr 1966 in Erkelenz und 1986 in Würselen BDK-Präsidialtagungen statt, bei denen wir die Karnevalsfeunde aus dem gesamten BDK in unserem Verbandsgebiet begrüßen durften.
Nicht zuletzt diese internationalen Freundschaften im Karnevalsbereich haben dazu geführt, daß bei dem seit 53 Jahren alljährlich durchgeführten närrischen Empfangs der StädteRegion Aachen (bis 2009 des Kreises Aachen) für die Prinzen und Prinzenpaares der StädteRegion Aachen, seit einigen Jahren auch Prinzen aus den benachbarten Grenzregionen Belgiens und der Niederlande anwesend sind. Seit vielen Jahren ist der VKAG auch für diese Veranstaltung federführend tätig. Wir sind der StädteRegion Aachen für diese Demonstration und Anerkennung des Brauchtums Karneval sehr dankbar und hoffen, daß wir diese Veranstaltung noch viele Jahre mitgestalten können.
Ein gemeinsames Kind des derzeitigen Verbandspräsidenten Reiner Spiertz und des leider viel zu früh verstorbenen ehemaligen Landrats des Kreises Aachen, Walter Meyer, ist seit 1992 der ebenfalls alljährlich durchgeführte Empfang der Kinderprinzen aus der StädteRegion (früher des Kreises) Aachen. Gerade diese Veranstaltung zeigt, daß die Jugendarbeit und –förderung in unseren Vereinen gute Früchte trägt. Wir sind sehr glücklich darüber, daß durch diesen Empfang die vielfältigen Bemühungen der Karnevalisten um die Kinder und Jugendlichen seitens der StädteRegion Aachen in solch hervorragender Weise anerkannt wird. In Zusammenarbeit mit der Städteregionsverwaltung wird diese Veranstaltung heute durch den Vorstand der „Grenzlandjugend im VKAG“ organisiert, die im Jahr 2017 zum 25. Mal durchgeführt wird.
Auch in diesem Zusammenhang ist festzustellen, daß die Zusammenarbeit mit den Karnevalsfreunden jenseits der politischen Staatsgrenzen sich stetig weiterentwickelt hat. So bestehen enge Verbindungen und ständige Kontakte zu den Freunden des „Bond van Carnavalsverenigingen in Limburg (BCL)“, Simpelveld, dem „Samenwerken Limburgse Vastelaovesverenigingen (SLV), Sittard, der „Limburgse Vereniging voor Karnavalsevenementen (LIVEKE), `s Gravenvoeren / Belgien und den Karnevalsfreunden aus der „Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens“.
In der Chronik unseres Verbandes darf natürlich die Erwähnung eines der größten Projekte unseres Verbandes schlechthin, insbesondere der letzten 21 Jahre, nicht fehlen: Die Einrichtung unseres „Haus des Grenzlandkarnevals“ mit dem darin untergebrachten „KADAG – KarnevalsArchiv und –Dokumentationszentrum des Aachener Grenzlandes“. Beide Einrichtungen werden an anderer Stelle dieses Heftes detailliert beschrieben. Es gehört allerdings zur Chronik unseres Verbandes, dass dieses Projekt über viele Jahre verfolgt wurde und Anfang 2006 mit dem Beginn der Sanierungs- und Renovierungsarbeiten im ehemaligen Schulgebäude Balbinastraße 3, Würselen, begonnen werden konnte. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland, der NRW-Stiftung für Heimat und Kultur, der Kulturstiftung der Sparkasse Aachen, des im Jahr 2002 gegründeten „Fördervereins Haus des Grenzlandkarnevals e. V.“ und vieler weiterer Förderer und ehrenamtlicher Mitarbeiter konnte eine Heimstatt des Grenzlandkarnevals geschaffen werden, die heute zu den herausragenden kulturhistorischen Einrichtungen im gesamten Rheinland gehört und seitdem zum größten Facharchiv des Kulturgutes Brauchtum Karneval mit mehr als 80.000 Archivalien angewachsen ist.
In dieser Zusammenfassung der Entwicklung und der Tätigkeiten unseres Verbandes darf ein Rückblick auf einige Präsidiumsfreunde nicht fehlen, die unseren VKAG entscheidend mit geprägt haben. In 60 Jahren sind dies gewiß eine Vielzahl von Freunden, die namentlich hier aufzuführen den Rahmen bei Weitem sprengen würden. Ihnen allen an dieser Stelle Dank zu sagen für ihr Engagement und den Weg, den sie dem Verband vorgezeichnet haben, ist jedoch eine Verpflichtung die nicht vergessen sein soll.
Eine der prägenden Persönlichkeiten unseres Verbandes war unbestritten unser Gründungspräsident Heinz Wacker aus Würselen. Sein Einsatz für unseren Verband und das Brauchtum Karneval in unserer Grenzregion hat sich nicht nur durch seine fast 20jährige Präsidentschaft in unserem Verband ausgedrückt, sondern auch in vielen Ehrungen und Auszeichnungen karnevalistischer und staatlicher Art seine wohlverdiente Anerkennung gefunden. Als er im Jahre 1976 die Präsidentschaft des „Bundes Deutscher Karneval e.V.“ übernahm, übergab er seinem Nachfolger Hans Scholtes, Herzogenrath, einen wohlgeordneten und aufstrebenden Verband. Seine Arbeit und seine Ideen, die er in all den Jahren in das Verbandsgeschehen eingebracht hat, wirken noch heute im VKAG nach. Daß wir stolz darauf sind, mit Heinz Wacker über 19 Jahre den Präsidenten des BDK zu stellen, kann wohl jeder nachvollziehen. Als Ehrenpräsident des VKAG und des BDK hat er seine fundierten Kenntnisse des bundesweiten Brauchtums bis zu seinem Tod immer gerne in die Vorstandsarbeit beider Organisationen eingebracht. Er konnte auf ein langes, erfolgreiches Leben im und für den Karneval zurückblicken, als er im Jahre 1999, kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres, plötzlich verstarb.
Hans Scholtes aus Herzogenrath wurde von 1976 bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahre 1983 der zweite Präsident unseres Verbandes. Während seiner Präsidentschaft entwickelte der VKAG sich weiter und nahm an Mitgliederstärke zu.
Ihm folgte im Jahre 1984 Josef Schmitz, Heinsberg-Kirchhoven, im Präsidentenamt. Während seiner Präsidentschaft stieg die Mitgliederzahl auf ca. 130 Mitgliedsvereine an und es wurden einige Neuerungen eingeführt, wie z.B. das „Elferrats- und Vorstandstreffen“. Die internationale Zusammenarbeit wurde unter seiner Präsidentschaft weiter ausgebaut und die Verbandsmeisterschaft in den karnevalistischen Tänzen eingeführt. Unser Ehrenpräsident Jupp Schmitz verstarb am 25. Oktober 2005.
Als Jupp Schmitz nach fast 11 Jahren sein Präsidentenamt in der Jahreshauptversammlung 1995 seinem Nachfolger Reiner Spiertz übergab und von den Mitgliedern unseres Verbandes zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde, beendete er damit nicht nur eine mehr als 40jährige Tätigkeit als gewähltes Präsidiumsmitglied, sondern auch die Ära der Verbandsgründer an der Spitze des VKAG.
Nicht zu vergessen ist an dieser Stelle auch unser Freund Hermann Weiler, Jülich, der seit der Verbandsgründung 1956 bis zur Jahreshauptversammlung 1992 ununterbrochen 36 Jahre dem Präsidium angehörte. Ihm ist zu verdanken, daß die Vereine aus dem früheren Kreis Jülich stets eine gute Verbindung zum Verband pflegten und dies bis heute tun. Für seine Verdienste wurde er 1992 zum Ehrenmitglied unseres Verbandes ernannt. Hermann Weiler verstarb als letztes Gründungsmitglied unseres Verbandes im Jahr 2007.
Wie oben gesagt sollen die hier genannten Karnevalsfreunde nur stellvertretend für all die anderen genannt werden, die unseren Verband zu seiner heutigen Stärke und Bedeutung verholfen haben und denen alle Karnevalisten im Aachener Grenzland zu großem Dank verpflichtet sind.
Seit dem 27. Mai 1995 führt der heutige Verbandspräsident Reiner Spiertz, Alsdorf, den Verband nun im 22. Jahr an. In dieser Zeit wuchs der VKAG ständig an und ist jetzt auf dem Weg, die Zahl von 170 Mitgliedsvereinen zu erreichen. Seine Präsidentschaft ist gekennzeichnet durch ein hohes Ansehen und die hohe Anerkennung, die unser Verband in der hiesigen Politik, aber auch in Wirtschaftskreisen und natürlich bei den Mitgliedsvereinen genießt.
Das Geschäftsführende Präsidium im Jahr des 5 x 11jährigen Bestehens 2011:
Reiner | Spiertz | Präsident | 52477 | Alsdorf |
Hans-Josef | Bülles | Vizepräsident Kreis Aachen | 52146 | Würselen |
Bernd | Heiss | Vizepräsident Kreis Heinsberg | 41844 | Wegberg |
Willi | Sommer | Vizepräsident Kreis Düren (KT Jülich) | 52441 | Linnich |
Hans-Josef | Frentzen | Schatzmeister | 41812 | Erkelenz |
Paul | Schmitz-Kröll | Geschäftsführer | 52531 | Übach-Palenberg |
Hans-Peter | Scherrers | Jugendobmann | 52525 | Heinsberg |
Karl-Heinz | Mattheis | Literat | 52134 | Herzogenrath |
Bernd | Simons | Archivar; Leiter des KADAG und HdG | 52134 | Herzogenrath |
Markus | Conrads | Beisitzer | 52477 | Alsdorf |
Helmut | Scherwinske | Beisitzer | 52531 | Übach-Palenberg |
Dieter | Stupp | Beisitzer | 52156 | Monschau |
Ägidius | Zimmermann | Beisitzer; Beauftragter für Auslandskontakte | 52134 | Herzogenrath |
Der Beirat (als Teil des Gesamtpräsidiums) im Jubiläumsjahr 2011:
Meinhard | Schwark | 41812 | Erkelenz |
Günter | Sonnenschein | 41836 | Hückelhoven |
Helmut | Uischner | 41836 | Hückelhoven |
Ralf | Barten | 41844 | Wegberg |
Herbert | Meyer | 52134 | Herzogenrath |
Ralf | Oschmann | 52134 | Herzogenrath |
Helmut | Klein | 52152 | Simmerath |
Georg | Harth | 52156 | Monschau |
Markus | Joußen | 52477 | Alsdorf |
Hildegard | Marx | 52477 | Alsdorf |
Olaf | Wabbals | 52477 | Alsdorf |
Karl-Robert | Weber | 52499 | Baesweiler |
Jan-Christian | Soppa | 52511 | Geilenkirchen |
Heinz-Peter | Benetreu | 52525 | Heinsberg |
Matthias | Lambertz | 52525 | Heinsberg |
Nach der überaus erfolgreichen und gut frequentierten Feier des närrischen 5x11-jährigen Bestehens im Jahr 2011 im Rahmen der 17. Internationalen Grenzlandbegegnung in Alsdorf, wurde an der weiteren Entwicklung des VKAG gearbeitet. Das Geschäftsführende Präsidium wurde erweitert und bestimmte Aufgabengebiete auf seine Mitglieder übertragen, um so die ständig wachsende, ehrenamtliche Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen.
Die „Grenzlandjugend im VKAG“ nahm eine äußerst erfolgreiche Entwicklung uns ist heute in unserem Verband nicht mehr weg zu denken. Im Vorstand der Grenzlandjugend wird erfolgreiche Vorbereitungsarbeit, auch für die Vereine geleistet, die den organisierten Karneval in unserem Verbandsgebiet für die Zukunft erhalten und weiterentwickeln wird.
Ein Schwerpunkt der Verbandsarbeit liegt heute auch in der Weiterentwicklung der Archive, wozu in den nächsten Jahren eine unbedingt notwendige Erweiterung des „Haus des Grenzlandkarnevals“ oberste Priorität hat. Den historisch gewachsenen Karneval, Fastelovend oder Fastnacht in unserem Verbandsgebiet zu dokumentieren ist eine umfangreiche Arbeit, die wir als unseren, einen wesentlichen Beitrag zur Kulturgeschichte unserer Region beitragen wollen.
Der Schluß dieser Chronik soll aber auch einen Ausblick auf die Zukunft werfen und uns Gelegenheit geben, über unser Kulturgut Brauchtum Karneval nachzudenken, gibt es doch immer wieder viel Negatives und Kritisches über ihn zu hören oder zu lesen. Sicher gibt es auch heute noch viele Menschen, die für die Pflege des Karnevals wenig oder gar kein Verständnis aufbringen. Sie wissen oder wollen nicht wissen, daß das überlieferte Brauchtum unseres Heimatfestes nicht nur uralt (erste nachgewiesene Erwähnung der Fastnacht schon im frühen 15. Jahrhundert in Heinsberg!), sondern ein Teil der Geschichte der Landschaft ist, in der es gepflegt wird. Karneval wie wir ihn kennen, ist deshalb nicht nur eine Sache, die in nostalgischem Rückblick gefeiert wird, sondern ein Brauchtum, daß sich mit der Zeit entwickelt und für neue Ideen der Jugend stets offen sein muß, ohne auch heute noch gültige Werte der Vergangenheit zu vergessen.
Dies wollen die heute Verantwortlichen in den Gremien des VKAG den Menschen unserer Region vermitteln, ihnen helfen, die Eigenarten des örtlichen Karnevals zu erhalten und nicht zu versuchen, diese Verschiedenheiten abzuschaffen. Dies soll auch durch die Archivierung und Dokumentierung des Karnevals unserer Region in unserem „KADAG – KarnevalsArchiv und –Dokumentationszentrum des Aachener Grenzlandes“ erfolgen, das an anderer Stelle beschrieben wird.
Aus der Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft zu lernen und den nachfolgenden Generationen Traditionelles zu überliefern und zu neuen Ideen zu animieren, wird Ziel und Aufgabe der heute in den Karnevalsvereinen Verantwortlichen sein. Der „Verband der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise e.V.“ hat über 60 Jahre an diesen Zielen festgehalten und wird dies auch in den kommenden Jahrzehnten tun, um gemeinsam mit seinen Mitgliedsvereinen das Brauchtum Karneval für die Menschen unserer Region als einen interessanten Teil des kulturellen Lebens zu erhalten und weiter zu entwickeln.
Das Geschäftsführende Präsidium im Jahr des 60jährigen Bestehens 2016:
Reiner | Spiertz | Präsident | 52477 | Alsdorf |
Hans-Josef | Bülles | Vizepräsident Kreis Aachen | 52146 | Würselen |
Franz | Rick | Vizepräsident Kreis Heinsberg | 41812 | Erkelenz |
Willi | Sommer | Vizepräsident Kreis Düren (KT Jülich) | 52441 | Linnich |
Stephanie | Keßel | Schatzmeisterin | 41844 | Wegberg |
Dieter | Schönebeck | Geschäftsführer | 52499 | Baesweiler |
Olaf | Wabbals | Jugendobmann | 52477 | Alsdorf |
Karl-Heinz | Mattheis | Literat | 52134 | Herzogenrath |
Bernd | Simons | Archivar; Leiter des KADAG und HdG | 52134 | Herzogenrath |
Markus | Joußen | Beisitzer, Medien | 52477 | Alsdorf |
Jo | Meessen | Beisitzer, Auslandsbeziehungen | 6369 XD | Simpelveld / NL |
Paul | Schmitz-Kröll | Beisitzer, Protokoll und Recht | 52531 | Übach-Palenberg |
Marcel | Schröder | Beisitzer, Marketing u. Sponsoring | 52477 | Alsdorf |
Dieter | Stupp | Beisitzer, stv. Literat | 52156 | Monschau |
Thomas | Gülpen | Beisitzer, z. b. V. | 52152 | Simmerath |
Der Beirat (als Teil des Gesamtpräsidiums) im Jahr des 60jährigen Bestehens 2016:
Reiner | Tetz | 41812 | Erkelenz |
Jürgen | Boix | 41836 | Hückelhoven |
Günter | Sonnenschein | 41836 | Hückelhoven |
Helene | Kugler | 6467 EV | Kerkrade |
Herbert | Meyer | 52134 | Herzogenrath |
Karl-Erich | Crumbach | 52146 | Würselen |
Jochen | David | 52156 | Monschau |
Willibert | Maaßen | 52441 | Linnich |
Hans-Jürgen | Hütter | 52477 | Alsdorf |
Horst | Jacobs | 52477 | Alsdorf |
Ulrich | Rösseler | 52477 | Alsdorf |
Dirk | Zündorf | 52477 | Alsdorf |
Alexander | Giesen | 52499 | Baesweiler |
Erich | Theil | 52499 | Baesweiler |
Karl-Robert | Weber | 52499 | Baesweiler |
Matthias | Lambertz | 52525 | Heinsberg |
Harry | Hermanns | 52531 | Übach-Palenberg |
Ralf | Pagen | 52531 | Übach-Palenberg |